Raus aus dem Diäten-Dschungel

Haben Sie sich schon im Diäten-Dschungel verirrt? Wissen Sie noch, welche Abzweigung am schnellsten zu einem flachen Bauch und welcher Weg zu einem strammen Po führt? Und in welche Richtung des Dschungels müssen Sie laufen, ohne durch Kalorienzählen aus der Puste zu geraten? Der folgende Artikel findet Antworten auf all die Fragen des Diäten-Wahnsinns und stellt die bekanntesten Abnehm-Methoden gegenüber. Danach kennen Sie Ihren Wohlfühl-Pfad und der neuen Figur steht nichts mehr im Wege.

Low Carb

Das Wegenetz der Low Carb-Diäten ist im Diäten-Dschungel wohl am besten ausgebaut. Sowohl Atkins, als auch die LoGI-Methode zählen dazu. Bei dieser Diät wird die Zufuhr von Kohlenhydraten (engl.: carbohydrates) eingeschränkt, wodurch die Bauchspeicheldrüse weniger des Hormons Insulin ausschüttet. Insulin gilt als „Masthormon“ und hemmt die Fettverbrennung. Weniger Insulin bedeutet also eine höhere Fettverbrennung.

  • Atkins-Diät

Die Atkins-Diät wurde 1970 von dem amerikanischen Kardiologen Robert Atkins beschrieben. Hier werden die Kohlenhydrate in der Ernährung drastisch reduziert, wodurch der Insulinspiegel sinkt und vermehrt Fette abgebaut werden sollen.

In der 14-tägigen Phase 1 (Einführungsphase) wird eine tägliche Kohlenhydratzufuhr von 20 g empfohlen (Zum Vergleich: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine Kohlenhydratzufuhr von 230 g für Frauen und 300 g für Männer täglich). In der 8-wöchigen Phase 2 (stetiger Gewichtsverlust) sind 5 g Kohlenhydrate täglich mehr erlaubt. Ist kein Gewichtsverlust mehr zu beobachten, sollte die Kohlenhydratzufuhr wieder heruntergeschraubt werden. In Phase 3 (vor dem Optimalgewicht) wird die Kohlenhydratmenge wöchentlich um 10 g pro Tag gesteigert. Man geht dem Ende zu und der Gewichtsverlust pro Woche nimmt ab. Die 4. Atkins-Phase ist die anspruchsvollste und der Knackpunkt dieser Ernährungsweise. Nun heißt es, das Gewicht zu halten. Ernährungswissenschaftler raten von der Atkins-Diät dringend ab.

  • LoGI-Methode

LoGI ist eine Abkürzung für Low Glycemic and Insulinemic Diet (Niedriger Blutzucker und Insulin-Diät). Ihr Weg wurde von dem deutschen Ernährungswissenschaftler Dr. Nicolai Worm geebnet. Im Gegensatz zu Atkins wurde die LoGI-Methode als eine lebenslange Ernährungsweise konzipiert und ist als weniger radikal anzusehen. Daher wird LoGI auch eher als Methode und weniger als waschechte Diät bezeichnet. Es wird eine zucker- und stärkereduzierte Ernährungsweise angestrebt, mit hoher Nährstoff- und geringer Energiedichte. Somit soll sowohl der Blutzucker als auch der Insulinspiegel gering gehalten werden.

LoGI bezieht sich auf den Begriff der Glykämischen Last. Die Glykämische Last eines Lebensmittels beschreibt, wie stark sich dieses auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. Süßigkeiten, gezuckerte Getränke und Weißmehlprodukte haben beispielsweise eine hohe Glykämische Last, lassen den Blutzucker und damit auch den Insulinspiegel ansteigen und sollen die Ausnahme beim Essen bilden. Lebensmittel wie Vollkornprodukte und Kartoffeln mit Schale bestechen durch eine niedrige Glykämische Last und zieren den Wegesrand der LoGI-Methode. Zur besseren Orientierung haben die Herausgeber Tabellen und Pyramiden entworfen. Lebensmittel mit wenig Zucker und Stärke sind unbegrenzt erlaubt. 25 bis 30 % der täglichen Energiezufuhr dürfen aus Kohlenhydraten gewonnen werden. So kann diese Ernährungsweise besser in den Alltag integriert werden.

Pape-Diät: Schlank im Schlaf

Dr. Pape verspricht, schlank über Nacht zu werden. Klingt nach einem geebneten und hindernisfreien Weg hinaus aus dem Diäten-Dschungel. Das Prinzip dahinter klingt ebenso schnörkellos: Um alle notwendigen Prozesse am Laufen zu halten, verbraucht der Körper Energie, auch wenn wir schlafen. Da wir nachts in den seltensten Fällen regelmäßig essen, verbraucht der Körper zur Schlafenszeit Fette zur Energiegewinnung. Die Ernährung am Tage entscheidet darüber, wie effektiv die nächtliche Fettverbrennung ablaufen kann.

Das Frühstück nach dem Prinzip der Pape-Diät besteht ausschließlich aus Kohlenhydraten und wird nicht mit Eiweißen kombiniert. Ein Frühstück à la Dr. Pape würde also z.B. ein Brot mit Marmelade sein. Mittags dürfen Kohlenhydrate und Eiweiße zusammen genossen werden, womit der kreativen Küche kaum Grenzen gesetzt sind. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass Kohlenhydrate nicht die Überhand gewinnen. Abends wird im Pape-Plan komplett auf Kohlenhydrate verzichtet. Fisch, Fleisch, Eier, Quark, Gemüse: All dies sind die Lebensmittel der Wahl, wenn es um ein „Schlank im Schlaf“-Abendbrot geht. Ergänzend empfiehlt Pape, das Sportprogramm in die Abendstunden zu verlegen, um die Fettverbrennung nochmals richtig in Schwung zu bringen.

Insgesamt ist der Weg zur Traumfigur entlang des Pape-Pfades also durch weniger Verbote und Vorschriften geziert als wir es von den klassischen Low Carb-Diäten bisher gewohnt sind.

Low Fat

Wer den Weg hinaus aus dem Diäten-Dschungel auf dem weniger fettreichen Weg beschreiten möchte, hält Ausschau nach der Beschilderung Low Fat. Zu den Low Fat-Diäten gehört beispielsweise die Pfundskur. Die Pfundskur, entwickelt von Prof. Volker Pudel, stellt ebenso eine langfristige Ernährungsumstellung und weniger eine Art „Null-Diät“ dar. Den Begründern der Pfundskur war eine Methode ohne Verbote und Einschränkungen wichtig, was allerdings dazu führt, dass der Weg zur Traumfigur nicht innerhalb weniger Tage beschritten werden kann.

Die Pfundskur basiert auf einer verminderten Fettzufuhr gepaart mit mehr Bewegung. Während der zehnwöchigen Kur dürfen pro Tag 60 g Fett zu sich genommen werden. Zur Veranschaulichung werden Fette in Form von Fettaugen gezählt. Ein Fettauge entspricht 3 g Fett. Für kohlenhydrathaltige und gleichzeitig fettarme Lebensmittel (Brot, Kartoffeln, Reis etc.), sowie für Eiweiße werden keine Einschränkungen gemacht. Parallel zu den Fettaugen können durch körperliche Bewegung so genannte „Fittis“ gesammelt werden. Diese Fittis können Fettaugen abbauen.

Am Beginn der eigentlichen Diät steht ein Test inklusive Ernährungstagebuch. Dieser zielt auf eine Analyse des Essverhaltens ab und bestimmt den individuellen Ablauf der Kur. Unter anderem wird hier auch die empfohlene Menge an Fittis berechnet, ausgehend von Körpergewicht, Größe, Alter und Geschlecht.

HCG-Diät

Die HCG-Diät gehört zu den neuesten Importen aus Hollywood. HCG steht für Humanes Choriongonadotropin, ein Schwangerschaftshormon. Das Hormon soll während der Schwangerschaften in Notzeiten Fett mobilisieren und somit eine Rundum-Versorgung des Kindes sicherstellen. Nebenbei soll HCG stimmungsaufhellend und hautverfeinernd wirken. Medizinisch eingesetzt wird HCG eigentlich bei einem Kinderwunsch von Frauen und nicht bei einer Diät.

Während der HCG-Diät wird die Kalorienzufuhr auf 500 kcal pro Tag heruntergefahren. Normal wären für einen Menschen  ca. 2.000 kcal/Tag. Ergänzend wird jeden Tag eine bestimmte Dosis des Hormons verabreicht. Die ersten Meter des HCG-Pfades sind durch Schlemmen geprägt, was bedeutet, dass zwei Tage gegessen werden darf, was man möchte und so viel man möchte. Der Rest des dreiwöchigen Weges ist durch 500 kcal und eine Hormonspritze (alternativ: Tropfen, Globuli oder Tabletten) pro Tag gekennzeichnet. Zucker, Fett und Alkohol sind während dieser Zeit verboten.

Wissenschaftliche Beweise dafür, dass HCG den Gewichtsverlust steigert, die Stimmung erhellt und den Teint erstrahlen lässt, sind bisher ausgeblieben. Ein sehr rascher Gewichtsverlust ist bei einer solch niedrigen Kalorienzufuhr natürlich unabdingbar. Das Hormon unterdrückt dabei nicht nur das Hungergefühl, sondern sorgt ebenfalls dafür, dass der Blutzuckerspiegel nicht zu sehr absinkt und wir plötzliche Heißhungerattacken erleiden. Eigentlich müsste die Diät also „500 kcal-Diät mit freundlicher Unterstützung von HCG“ heißen.

Metabolic Balance

Der Begriff Metabolic Balance beschreibt in dem Sinne keine Diät, sondern ein Ernährungsprogramm, individuell abgestimmt auf den Stoffwechsel, die Blutwerte, persönliche Vorlieben, Krankheiten und Abneigungen des Einzelnen. Auf Basis dieser Angaben wird ein Ernährungsprogramm aufgestellt. Der ursprüngliche Gedanke der Metabolic Balance-Diät geht auf Wolf Funfack zurück. Dieser entwickelte ein erstes Computerprogramm, auf dessen Grundlage mit einer bis heute geheimen Formel die individuellen Ernährungsprogramme erstellt werden.

Das Programm startet mit einem persönlichen Gespräch bei einem Metabolic Balance-Berater in der Nähe. Daraufhin folgt der Bluttest, welcher über den Status Quo des Stoffwechsels, mögliche Mangelzustände im Körper und eventuelle Krankheiten Aufschluss geben soll. Welche 36 Parameter genau dabei erhoben werden, ist bisher unklar und die daraus folgende Lebensmittelzuweisung daher nicht nachvollziehbar. Nach Erhalt des individuell zugeschnittenen Ernährungsplans startet das Abnehmprogramm, welches sich in 4 Phasen untergliedert.

Die 1. Phase dient der Einstellung: Der Darm wird entleert und der Körper bekommt für 2 Tage nur leichte Kost. In der 2. Phase, der Umstellungsphase, müssen sich die Teilnehmer mindestens 2 Wochen genau an die streng ausgearbeiteten Regeln halten. Regeln bestehen unter anderem für die Abstände zwischen zwei Mahlzeiten und für einzelne Lebensmittel. Während der eine zum Beispiel Brombeeren und Mangos essen darf, begleiten den anderen Äpfel und Bananen auf dem Weg zur Wunschfigur. Die Kalorien- und Kohlenhydratzufuhr ist in dieser Phase streng limitiert. In der ebenso mindestens 2-wöchigen gelockerten Umstellungsphase Nr. 3 darf die Kohlenhydratzufuhr gesteigert werden, ebenso sind kleine Ausrutscher, sogenannte „Schummeltage“ erlaubt. Darauf folgt die Erhaltungsphase, welche, wie in jeder Diät, die wohl schwierigste darstellt. Wer merkt, dass die Bikinifigur dahinschmelzt, kann auch für ein paar Tage in Phase 2 zurückkehren. Die Teilnehmer sollen sich langsam vom streng ausgearbeiteten Plan lösen.

Fazit

Der Ausweg aus dem Diäten-Dschungel ist durch eine Vielzahl von Wegen gekennzeichnet. Dabei steht zunächst einmal die Reduktion von Kohlenhydraten auf dem Plan, ein anderes Mal wird die Fettzufuhr eingeschränkt. Am undurchsichtigsten erscheint die HCG-Diät. Die Wissenschaftler sind sich noch uneins über die fettschmelzenden und appetitbremsenden Eigenschaften des Schwangerschaftshormons sowie seinen sorglosen Einsatz als Diätmittel. Die empfohlene Kürzung der Energiezufuhr auf 500 kcal/Tag sollten Sie lieber nicht vornehmen, da der Jojo-Effekt so schon vor der Türe wartet. Wenn Ihnen das mit den Diäten-Wahnsinn zu viel ist: Sparen Sie pro Tag maximal 500 kcal ein, bewegen Sie sich ausreichend und schon werden die Pfunde nachhaltig, aber gesundheitlich unschädlich purzeln!

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